Allerlei Buntes - verschiedene Themen


Pantomime und das Wort vom Kreuz


Im Prospekt einer christlichen Medienschule wird die Feststellung getroffen: »Musik- und Medienarbeit hat heute eine Schlüsselposition in der Verkündigung des Evangeliums eingenommen.«

Man kann dazu freudig ja sagen, und das stimmt mit dem allein maßgebenden Wort Gottes überein!

Soweit ein Medium [wörtl.: das Mittlere, das Vermittelnde] sich auf die Weitergabe des ungekürzten Gotteswortes beschränkt [z.B. Radioverkündigung, Tonbandkassetten mit biblischer Botschaft], steht dies in Einklang mit Röm.10,17, wonach der Glaube aus der Verkündigung ist, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.

Selbstverständlich kann das Wort Gottes auch durch gute Körpersprache vermittelt werden.

Wie sollten beispielsweise sonst Taube (=Menschen mit einer Hörbehinderung) evangelisiert werden?

Treten dagegen die Medien kurzfristig  in den Vordergrund und stammen sie aus nicht zu klärender Quelle, dann muß mit aller Entschiedenheit darauf hingewiesen werden, dass Paulus beim Fleisch darauf hinweist, dass man nicht nach der Herkunft forschen soll, um das Gewissen nicht zu belasten.

Medien werden gern als Adiaphora bezeichnet. Das sind Dinge oder Handlungen, die moralisch weder gut noch schlecht sind. Ein Medium ist aber nur dann wertvoll, wenn es frei von jedem falschmotivierten  Beiwerk [auch der sog. Kunst] eindeutig das Evangelium verkündet.

Niemand wird z.B. beim Lesen eines Buches [Buchstaben und Worte sind Medien] an die Entwicklung der Schrift oder an die Rotationsmaschine denken, auf der das Buch gedruckt wurde. Niemand wird auch bei einer Radioverkündigung [Radio ist Medium] ständig von den elektromagnetischen Wellen oder von Heinrich Hertz, der sie vor 100 Jahren entdeckt hat, beeindruckt sein. Es wird auch niemand beim Hören einer evangelistischen CD [evtl. in einer noch ungeschriebenen Sprache] zum Thomas-Alva-Edison-Fan werden, nur weil er das Grammophon erfunden hat. Hier treten die Medien wirklich in den Hintergrund.

Dass  in Ergänzung hierzu christliche Rockmusiker und Pantomime- und Theaterspieler die Menschen - gewollt oder ungewollt - zunächst einmal selbst in ihren Bann schlagen, wird niemand ernstlich bestreiten wollen und ist auch kein Problem. Wirklich gute Evangelisten wie zum Beispiel Billy Graham oder Pfarrer Busch haben das mit Ihrer wunderbaren Rednergabe ebenfalls getan.

Das steht in gesundem Einklang mit dem, was geistliche Verkündigung ausmacht:

Und ich, als ich zu euch kam, Brüder, kam nicht, um euch mit Vortrefflichkeit der
Rede oder Weisheit das Geheimnis Gottes zu verkündigen. Denn ich nahm mir vor,
nichts anderes unter euch zu wissen, als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt.
Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und in vielem Zittern; und meine
Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern
in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweis-
heit, sondern auf Gottes Kraft beruhe. [1.Kor.2,1-5]


In letzter Zeit häufen sich die Berichte über den Einsatz von Pantomime-Gruppen in der Evangeliumsverkündigung. Das macht die ernste Beschäftigung mit diesem Thema notwendig. Pantomime [von griech. pantomimos »alles nachahmend«] ist nach dem Großen Brockhaus »eine theatralische Darstellung, ausgedrückt durch Gebärdenspiel und Bewegung im Raum, verbunden auch mit Musik und Tanz.«

In der griechischen Antike wurde dazu eine ausgesprochene Lehre vom pantomimischen Theatertanz, die sog. Orchestik, entwickelt. Bezeugt ist sie neben Hellas auch für Rom schon für die Zeit vor der Geburt unseres HERRN. Sie hattemeistens keine kultische Bedeutung im Bereichder Kunst..
Von besonderem Gewicht für die Beurteilung der Pantomime ist auch die dazu gehörige Schminkmaske. Nach dem Großen Brockhaus stellt die Maske keine Verhüllung des Gesichts dar, die dem Zweck dient Mimik für den Zuschauer besser deutlich zu machen.

Ihr Sinn liegt bei der christlichen Pantomime niemals im Bereich der magischen Verwandlung und der Verleugnung der eigenen Identität, sondern dem Öffnen des Zuschauers für das ewige Evangelium von Jesus Christus!

Es ist in Ordnung wenn Menschen kognitiv (=den Verstand betreffend) und affektiv (=die Gefühle betreffend) auf das Evangelium angesprochen werden. Denn beides gehört zu unserem Mensch-Sein dazu. Selbstverständlich strebe ich als Christ die Herrschaft des Geistes Gottes über meine Emotionen an.

Dies bedeutet aber nicht, dass ich Nicht-Christen etwa nicht auch emotional ansprechen dürfte.

Glaubt wirklich jemand, dass die Predigten von Paulus langweilig waren? Dann hätte sich bestimmt keiner bekehrt.

Das weiße Gesicht

Wenn ein christlicher Pantomime also sein Gesicht weiß schminckt, dann dient es eben nicht der Verhüllung, sondern der größeren Deutlichkeit der christlichen Botschaft, die gesendet wird.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Kritiker eine verschwindend geringe Minderheit sind.

So haben beispielsweise die Adventisten erkannt, dass christliche Pantomime ein wertvolles Mittel ist um Evangelisationen zu unterstützen.

Römer 14

Gemäß Römer 14 wird an dieser Stelle aber empfohlen auf die im Glauben Schwachen in einem gewissen Sinne Rücksicht zu nehmen:

Der Autor verzichtet auf die Darstellung negativer Persönlichkeiten und auch unser Herr wird nicht gepielt, sondern bestenfalls indirekt angedeutet.

Auch reicht es die weiße Schmincke nur bei Straßeneinsätzen zu benutzen. In einem Gottesdienst kann solange darauf verzichtet werden, wie Menschen mit Angst im Publikum sitzen.

W. Thomas (Freiburg)