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Was sagt die Bibel zum Thema Homosexualität?


In den folgenden Ausführungen beschäftige ich mich mit der Fragestellung „Was sagt die Bibel zur Homosexualität“? Dabei gehe ich auch auf die These der Befürworter ein, dass gelebte Homosexualität in einer treuen Partnerschaft von der Bibel vertretbar sei.

Zuvor sei aber auf folgende Aspekte hingewiesen:

1). Jesus liebt die Sünder....
Vor einer Bewertung der biblischen Aussagen zur Homosexualität sei darauf hingewiesen, dass kein Christ das Recht hat, Menschen, die (vermeintlich oder tatsächlich) nicht nach dem Wort Gottes leben zu dikriminieren, zu beleidigen oder gar zu verfolgen.

Wir Christen sind aufgefordert jedem Menschen mit Agape (echter Liebe) zu begegnen.
Ein „ Du sündigst aber....!“ Ist nicht hilfreich, zumindest nicht das, was Jesus bei einer Kontaktaufnahme formuliert hat!


2) Die Bibel als Basis....

Eine Diskussion über die folgenden Darlegungen – zwischen bibelorientierten Christen- machen nur Sinn, wenn nicht nur die Bibel, sondern auch die Art mit ihr umzugehen, eine gemeinsame Basis darstellen.

Alles andere würde nur für ein „An-einander-vorbeireden“ bewirken.

Daher möchte ich zunächst meine Art mit der Bibel umzugehen darstellen und als Gesprächsbasis vorschlagen.
Die Bibel – Altes und Neues Testament – ist m. E. das geschriebene Wort Gottes, durch göttliche Inspiration hingegebenen Dienern Gottes anvertraut, die geredet und geschrieben haben, getrieben vom Heiligen Geist.
In diesem Wort hat Gott dem Menschen alles mitgeteilt, was zu dessen Errettung nötig ist. Die Heilige Schrift ist die unfehlbare Offenbarung seines Willens. Sie ist der Maßstab für den Charakter und der Prüfstein aller Erfahrungen. Sie ist die maßgebende Offenbarungsquelle aller Lehre und der zuverlässige Bericht von Gottes Handeln in der Geschichte und Richtschnur für die Gegenwart und Zukunft. Gottes Wort ist für mich ewig.

Für mich ist es daher die erste und höchste Pflicht jedes vernünftigen Wesens, aus der Heiligen Schrift zu lernen, was Wahrheit ist, und dann in diesem Licht zu leben und zu handeln und andere zu ermutigen, diesem Beispiel zu folgen. Ich versuche daher Tag für Tag fleißig in der Bibel forschen, jeden Gedanken abzuwägen und verschiedene Bibeltexte mit anderen Bibeltexten zu vergleichen. Mit Gottes Hilfe müssen wir uns selbst unsere Meinungen bilden, da wir auch für uns selbst vor Gott Rechenschaft abzulegen haben.“


Dies bedingt eine ganz bestimmte Einstellung und Haltung gegenüber der Bibel.
Demut und die Bereitschaft zu lernen sind Grundvoraussetzung, um die Schätze der Bibel – auch für das eigene Leben – zu heben.

Obwohl m. E. sogar ein kindliches Vertrauen zu einem wertvollen Verstehen der Bibel notwendig ist, so darf doch nicht das Denken und Hinterfragen verboten sein.

Folgende Fragen an jeden Bibeltext sind m- E. wichtig:

- Gelten die Forderungen, Gebote und Gedanken des jeweiligen Bibeltextes auch heute noch, oder galten sie nur damals für das Volk Israel? (Beispiel Beschneidung)
- Werden lediglich Geschehnisse im jeweils vorliegenden Bibeltext beschrieben oder haben wir es mit einer heute noch relevanten Aussage zu tun? (Historischer Kontext).
- Die jeweils angeführten Bibeltexte sollten im Zusammenhang mit den Bibelversen und Bibelkapiteln vorher und nachher und im Zusammenhang mit weiteren biblischen Aussagen zum Thema gesehen und bewertet werden (Literarischer Kontext).
- Aussagen über einen sinnverändernden kulturellen Hintergrund müssen belegt werden. Das heißt es müssen die wissenschaftlichen Quellen (Autor, Titel des Werkes, Erscheinungsjahr, Seitenzahl) genannt werden. Aussagen wie „Der babylonische Kult erlaubte.....“ ohne die Nennung einer überprüfbaren geschichtlichen Quelle, sind unseriös und nicht ernst zu nehmen. Viele „wissenschaftliche“ Diskussion, die beispielsweise im Internet geführt werden, entbehren diesen Qualitätsstandard und entlarven damit sich selbst als leeres und sinnloses Geschwätz.

Auf Basis dieser Überlegungen möchte ich nun eine Auswahl an Bibeltexten zum Thema dieser Arbeit näher betrachten.

2. Die Bibel zu homosexuellen Handlungen
Text 1: „3. Mose 18,22-27


22 Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft; das wäre ein Gräuel.

23 Keinem Vieh darfst du beiwohnen; du würdest dadurch unrein. Keine Frau darf vor ein Vieh hintreten, um sich mit ihm zu begatten; das wäre eine schandbare Tat.
Schlussmahnung

24 Ihr sollt euch nicht durch all das verunreinigen; denn durch all das haben sich die Völker verunreinigt, die ich vor euch vertrieben habe.

25 Das Land wurde unrein, ich habe an ihm seine Schuld geahndet und das Land hat seine Bewohner ausgespieen.
.
26 Ihr aber sollt auf meine Satzungen und Vorschriften achten und keine dieser Gräueltaten begehen, weder der Einheimische noch der Fremde, der in eurer Mitte lebt.
27 Denn all diese Gräueltaten haben die Leute begangen, die vor euch im Land waren, und so wurde das Land unrein. „
.

Gott zählt hier einige Sünden auf, die damals für das Volk Israel galten und für die Fremden.
Die These der Befürworter einer angeblich biblisch vertretbaren Homosexualität argumentieren, dass Gott mit diesen Geboten sein Volk von den Heiden abgrenzen wollte und diese nur damals seine Geltung gehabt haben.

Der Ausdruck „Gräuel“ (to ebah) bezeichnet in der deuteronomistischen Theologie stereotyp aus Kanaan und von anderen Völkern übernommene Kultpraktiken, die gemäß dem Ersten Gebot des Dekalogs als Götzendienst verurteilt wurden und in Israel unbedingt abgeschafft werden sollten.[7] Der Ausdruck wird in Lev 18 erstmals in Vers 22, in Lev 20 nur in Vers 13 genannt. Lev 18,22 folgt dem Verbot des Kindopfers für den Götzen Moloch, das in der Bibel als der Inbegriff der Gräuel fremder Völker galt. Der Folgevers verurteilt die Zoophilie (sexuellen Verkehr mit Tieren) mit einem ähnlich starken Ausdruck als „Schändliches“. Aus diesem Kontext wird gefolgert, dass auch der Analverkehr unter Männern als besonders schweres kultisches Vergehen galt, weil er ausländischen Bräuchen folgte, damit die Identität des erwählten Gottesvolkes gefährdete und den Verlust des Landes heraufbeschwor. Deshalb habe Lev 18-20 nicht nur den Israeliten, sondern auch den in Israel lebenden Fremden dafür die Todesstrafe angedroht

Es ist richtig, dass Gott sein Volk abgrenzen wollte, hierfür benutze er seine Gebote nicht als Instrument, sondern die Abgrenzung war die Folge der Gebote.

Der oben genannte Vers 23 verlangt, dass Sex mit Tieren verboten ist. Hier gibt es –so weit ich weiß- Übereinstimmung bis heute, dass dieses Verhalten im Widerspruch zur Bibel und heutiger christlicher Ethik steht. Warum soll das bei homosexuellen Verhalten anders sein?
Der Verachtung de Zoophilie findet in dem selben Atemzug mit jeder homosexuellen Tätigkeit statt.

Wichtig: In dem o.g. Bibeltext unterscheidet Gott nicht zwischen einem ausschweifenden homosexuellen Leben und einem vertretbaren, homosexuellen treuen Leben. Warum wohl?

Diese von Schwulen-und Lesbenverbänden postulierte These findet sich an keiner Stelle in der Bibel. Warum wohl?

Mein Fachwissen als Lehrer für Psychologie, Pädagogik und Soziologie, aber auch der o.g. Vers 27 lassen mich vermuten:

- die genannten Gräueltaten lassen ein Land unrein werden.

Was ist ein unreines Land?

- Kann es sein, dass Gott in seiner unendlichen Weisheit – als bester Soziologe und Psychologe überhaupt – ein unreines Land, als ein Land sieht, das aufgrund seiner Lustorientierung und daraus resultierenden Dekadenz schwach, kränklich und im Widerspruch zu seiner Herrlichkeit und den Verhältnissen im Himmel steht?
- Je lustorientierter ein einzelner Mensch, desto weniger sozialkompetent wird er. Das hat schon Sigmund Freud mit seinem Instanzenmodell (ES, ICH und ÜBER-ICH) beschrieben. Hier wird nicht einer viktorianischen Lustfeindlichkeit das Wort geredet, aber überall dort wo Lust einzige Richtschnur des Handelns wird, überall dort entsteht Egoismus und ein Abwenden von der Anbetung Gottes. (Siehe die Geschichte der römischen Hochkultur).

Homosexuell veranlagt...
Ich stimme der These zu, dass im o.g. Bibeltext und in allen anderen Bibeltexten nicht die Rede vom „Ausleben einer homosexuellen Prägung oder von homosexuelle Partnerschaften“ ist. Richtig!

Aber warum thematisiert Gott in seinem Wort diese Differenzierung nicht?
Meine Antwort: „Weil eine derartige Differenzierung unerheblich ist“. Die Vermutung oder sogar die mögliche Tatsache, dass eine Neigung angeboren sei, rechtfertigt nicht das Ausleben!
Daher ist es m. E. nicht wichtig wie Homosexualität entsteht, wenn es um die Bibelauslegung geht.

Wichtig ist diese Frage sicherlich in der Seelsorge. Wenn Menschen homosexuell geworden sind, weil sie schlechte Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gemacht haben, dann kann eine alternatives Leben mit Christus neue positive Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht ermöglichen.

Angeboren erlaubt ausleben. Oder?
Viele junge, christliche Ehemänner erleben einen Eheschock, wenn sie merken, dass sie immer wieder ihre Sexualität kontrollieren müssen. Dies ist beispielsweise dann notwendig, wenn die gesundheitliche oder subjektive Verfassung der Ehefrau während einer Schwangerschaft und einer Krankheit (Migräne) nicht gerade lustfördernd wirkt.

Die starke, dynamische Sexualität des jungen 25-jährigen Ehemannes ist vermutlich angeboren. Trotzdem darf er sich nicht zu einer anderen Frau legen. Dies wäre Ehebruch!

Dabei ist es egal. Ob die dynamische Sexualität angeboren ist oder nicht!


Zurück zur Bibel!

In meiner Darstellung bezüglich des Umgangs mit der Bibel habe ich folgende Frage formuliert:

Gelten die Forderungen, Gebote und Gedanken des jeweiligen Bibeltextes auch heute noch, oder galten sie nur damals für das Volk Israel? (Beispiel Beschneidung)

Um diese Frage zu beantworten schaue ich nun in das Neue Testament:

Bibeltext II:

21 Denn sie haben Gott erkannt, ihn aber nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt. Sie verfielen in ihrem Denken der Nichtigkeit und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.
22 Sie behaupteten, weise zu sein, und wurden zu Toren.
23 Sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit Bildern, die einen vergänglichen Menschen und fliegende, vierfüßige und kriechende Tiere darstellen.
24 Darum lieferte Gott sie durch die Begierden ihres Herzens der Unreinheit aus, sodass sie ihren Leib durch ihr eigenes Tun entehrten.
25 Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge, sie beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des Schöpfers - gepriesen ist er in Ewigkeit. Amen.
26 Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen;
27 ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht und erhielten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung. Römer 1, 21 bis 27

Und
28 Und wie sie es verwarfen, Gott in der Erkenntnis zu wahren, so gab Gott sie
preis einem verwerflichen Sinn, so daß sie tun, was wider die Ordnung ist. Vers 28



Paulus schreibt in seinem Brief an die Römer nicht an das Volk Israel sondern hauptsächlich an Heidenchristen, die das Evangelium angenommen haben. Entscheidend sind für mich dabei die Formulierungen: „Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen;
27 ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht“

Und;

„so gab Gott sie preis einem verwerflichen Sinn, so daß sie tun, was wider die Ordnung ist. Vers 28


Gott nennt im Neuen Testament durch Paulus gleichgeschlechtlichen Sex unnatürlich und bezeichnet den gegengeschlechtlichen Verkehr als natürlich. Gleichzeitig bezeichnet Gott durch Paulus in Vers 28 gleichgeschlechtlichen Sex als wider die Ordnung!

Auch hier wird ohne jede Differenzierung – egal, ob angeborene homosexuelle Neigung oder nicht- von einer den eigenen Leib entehrenden Handlung gesprochen!

Der literarische Zusammenhang mit Götzendienst ist für uns sehr interessant, da wir wissen, dass alles was wichtiger als Gott in unserem Leben ist, eben diesen Götzendienst darstellt. Jeder Mensch ist damit angesprochen, auch die, die sich nicht vor einer steinernen Figur niederwerfen.

Hier sind folgende historische Kontextdaten hoch interessant:

- Paulus ist bekannt dafür, dass er so manche Regelung aus dem AT den Heidenchristen nicht aufbürden wollte (Beschneidung) , ausgerechnet durch ihn spricht Gott von natürlichem Verkehr und einer höheren Ordnung.
- Wenn Sachverhalte für das alte Israel und später für die Heidenchristen galten, dann ebenso für die Heidenchristen im Jahre 2014.
- „Es geht also darum, was die Intention dessen ist, was Gott uns in der Bibel aufschreiben lies. Schon im Alten Testament steht das Liebesgebot über allen anderen Geboten.“ Und Gott weiß in seiner unendlichen psychologischen, medizinischen und soziologischen Weisheit, was gut und nicht entehrend für den Menschen ist: Kein gleichgeschlechtlicher Verkehr. Nichts in dem o.g. Text weist auf irgendeine kulturell spezielle Situation hin. Es ist die Rede von „natürlich“ und „Ordnung“. Klarer geht es nicht.


!Mir ist es wichtig in diesem Zusammenhang festzuhalten, dass zwar alle Menschen frei werden können, dass aber bei weitem nicht alle Menschen auch tatsächlich frei werden“ – dieser Sachverhalt macht aber den o.g. Bibeltext nicht ungeschrieben.

„Daraus aber eine Regel abzuleiten und sagen zu wollen, dass jeder Homosexuelle im Glauben an Gott zum Heterosexuellen wird, widerspräche meiner Glaubens- und Lebenserfahrung“ Stimmt. Leider wird auch nicht jeder kranke Mensch durch Gebet gesund.

In dieser Gesamtdiskussion möchte ich auch die Möglichkeit des gänzlichen Verzichts auf Sexualität hinweisen. Die Notwendigkeit dazu besteht nicht nur Ehemännern einer lustlosen Frau, bei Singles sondern auch bei – vielleicht- homosexuell veranlagten Menschen.

Warum ist es überhaupt wichtig auf biblischen Sachverhalt bezüglich Homosexualität hinzuweisen?

Wie oben schon dargelegt sollen Menschen, die im Widerspruch zur Bibel stehen nicht mit Vorwürfen überhäuft werden. Eine Begegnung im Sinne der agapen Liebe lebt Jesus uns in den Evangelien vor.

Geht es aber um Bekehrung, Taufe, Gemeindezugehörigkeit und sogar die Übernahme von geistlichen Ämtern wie das Prediger- oder Ältestenamt, dann muss bewusstes Widerspruchsverhalten zur Bibel als Sünde und damit als inakzeptabel bezeichnet werden.

Geschieht dies nicht wird die oben als notwendige, gemeinsame biblische Basis verlassen.